Entstehungs­geschichte
KLOSTERVEREIN ST. ANTON E.V.
Viele Menschen sind seit Generationen mit der Klosterkirche St. Anton verbunden. Auch mit den Patres der Redemptoristen, die in Forchheim lange gewirkt haben.
Aufgrund von Nachwuchsmangel musste der Orden zum 1. Oktober 2013 das Kloster in Forchheim schließen.
Doch mit der Schließung des Klosters hörte nicht alles auf. Die Klosterkirche sowie das dazu gehörende Gebäude inklusive Sakristei sind im Eigentum der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen geblieben.
Um das kirchliche Leben aktiv zu halten und den Fortbestand eines geistig aktiven Ortes zu sichern, haben sich einige Engagierte zusammengetan und einen Verein zur Koordination gegründet. Dieser ist seitdem auf über 200 Mitglieder gewachsen.
Im Laufe der vergangenen Jahre hat sich eine engagierte Gruppe von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entwickelt, denen es ein Anliegen ist, dass die Kirche als lebendiges Gotteshaus erhalten bleibt. Derzeit kümmern sich ca. 50 Personen aktiv ehrenamtlich um dieses Anliegen. Zusammen mit weiteren 150 passiven Mitgliedern wird der Verein finanziell unterstützt.
Der Verein koordiniert die Termine in der Klosterkirche, unterstützt die einzelnen Gruppen bei der Durchführung Ihrer Aktivitäten, hält Kontakt zur Pfarrei St. Martin und den Redemptoristen. Außerdem engagiert er sich für die Unterstützung von Bedürftigen im Sinne der Vereinssatzung.
In der Klosterkirche und den anliegenden Räumlichkeiten können auf diese Art diverse verschiedene Veranstaltungen und Gottesdienste durchgeführt werden. Beispiele hierfür sind besondere Gottesdienste, Konzerte, Vorträge und mehr. Details bzw. konkrete Einladungen entnehmen Sie bitte den entsprechenden Veröffentlichungen sowie der Gottesdienstordnung.
Klosterverein Sankt Anton in Forchheim gegründet
(Veröffentlicht von Alexander Hitschfel am 31. Mai 2013 in „Der Neue Wiesentbote“.)
Forchheims Vereinslandschaft ist um einen neuen Verein angewachsen. Rund 30 ehrenamtlich engagierte Mitglieder der Klostergemeinde Sankt Anton haben jetzt den „Klosterverein Sankt Anton – Die Klosterer“ gegründet.
v.l.n.r.: P. Bernhard Laube, Hans Lindenberger, Rita Krauß, Michael Engelmann, P. Josef Schwemmer
Rund 30 ehrenamtlich engagierte Mitglieder der Klostergemeinde Sankt Anton haben jetzt im Rahmen einer Gründungsversammlung den neuen Förderverein mit Namen „Klosterverein Sankt Anton – Die Klosterer“ gegründet. Neben dem förmlichen Satzungsbeschluss, sowie der Beitragsfestsetzung stand vor allem die Wahl der künftigen Vorstandschaft im Mittelpunkt des Zusammentreffens. Die Wahl wurde von Versammlungsleiter Walter Kunz durchgeführt. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Michael Engelmann gewählt. Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde Rita Krauß gewählt. Hans Lindenberger übernimmt das Amt des Schatzmeisters und verwaltet die Finanzen des neuen Vereins.
Der Vikar des Hauses, Pater Bernhard Laube, zeigte sich zum einen erfreut über das große ehrenamtliche Engagement aller Beteiligten und auch über die Tatsache, dass mit Michael Engelmann ein kompetenter junger Mann an die Spitze des neuen Fördervereins gewählt wurde. Komplettiert werden soll die neue Vorstandschaft noch mit der Wahl von bis zu zehn Beisitzern, die im Rahmen der ersten Mitgliederversammlung in wenigen Wochen stattfinden soll. Angestrebt werden soll hier nach Möglichkeit, dass jede der einzelnen Gruppierungen wie zum Beispiel Klosterbären, Orchester, Chor, Lektoren, Ministranten einen Vertreter aus ihren Reihen zur Wahl der Beisitzer stellt. Wie schon im Rahmen der kürzlich erfolgten Stiftungsgründung (wir berichteten) erkennbar, wird auch eine der wesentlichen Bestrebungen des Klostervereins, die aktive Aufrechterhaltung des Kontaktes zu den Ordensmitgliedern der Redemptoristen sein. Unterstützt wird dieses Bestreben von dem Anliegen der Ordensgemeinschaft und dessen Provinzialat, bei liturgischer Fragestellung aktiv miteingebunden zu werden.
Erstes Ziel der neu gewählten Vorstandschaft ist es, die Mitgliederneugewinnung zu forcieren. Die Vorbereitung für das anstehende Klosterfest am 16. Juni laufen bereits auf Hochtouren. Das Klosterfest beginnt um 10 Uhr mit einem Familiengottesdienst im Klostergarten mit dem Thema „Wir sitzen alle in einem Boot“. Die musikalische Gestaltung übernehmen die Klosterbären.
Ein besonderer Dank der Vorstandschaft ging auch an den Investor, sontowski [&] partner, welcher zum Jahreswechsel hin mit der Umwidmung des Gebäudes in Wohnräume beginnen wird, und vertreten durch seinen geschäftsführenden Gesellschafter, Matthias Hubert, sowie seinen Architekten und Projektleiter, Jochen Saam, dem Verein eine Gründungsspende in Höhe von 1000,- Euro als ersten Grundstock zur Verfügung stellt. Das bemerkenswerte Engagement der Gründungsmitglieder gibt berechtigten Grund zur Hoffnung, dass der Fortbestand der Kirche und vor allem des kirchlichen Lebens in St. Anton nachhaltig gesichert wurde.
"Die Saat wird Früchte tragen"
Klosterabschied
(Text und Fotos von Mike Wuttke)
Bei allem Abschiedsschmerz geht die Kirchengemeinde mit Zuversicht in die Zukunft.
Ein Gottesdienst wie ein Treuebekenntnis.
Von Verlust, Schmerz und Dankbarkeit wurde gesprochen, aber auch von Zuversicht, dass in der christlichen Gemeinschaft von St. Anton etwas Neues entsteht. Mit einem festlichen, würdevollen Gottesdienst wurde Abschied genommen von der Klostergemeinschaft St. Anton.
Abschiedsgottesdienst am 15. September 2013
Das Redemptoristenkloster in Forchheim wird 94 Jahre nach seiner Gründung aufgelöst, das Grundstück ist verkauft und wird einer Wohnbebauung zugeführt. Aber der spirituelle Geist soll erhalten bleiben, verspricht der Investor. Mit dem Erhalt der Klosterkirche und mit einem Bibelgarten, der allen Bürgern offen stehen soll.
Der Provinzial der Redemptoristen in München und Forchheimer Rektor Pater Edmund Hipp hatte für das Evangelium das Gleichnis vom Sämann gewählt. Die Redemptoristen seien vom Ordensgründer, dem hl. Alfons, gesandt worden, den Menschen die frohe Botschaft der Liebe zu bringen, „am meisten den Verlassenen und jenen, die am Rand leben“. Es falle schwer, das Kloster Forchheim zu verlassen, weil es keinen Nachwuchs mehr gab, bekannte Edmund Hipp, aber es sei tröstlich zu sehen, dass „ein Teil der Saat auf guten Boden gefallen ist und Früchte tragen wird“.
Der Pater Provinzial dankte der Stiftung und dem Klosterverein, der den Kontakt zum Ordenshaus aufrecht erhalten wird. Ferner dem Pfarrer von St. Martin, Monsignore Georg Holzschuh, dass weiterhin Gottesdienste in der Klosterkirche stattfinden können, sowie den Mitbrüdern und Missionsschwestern für den pastoralen Einsatz. Der Pfarrei St. Martin, der Stadt und den Gläubigen sagte er Dank „für stetes Wohlwollen“, Organisten, Lektoren, Mesnern und den Mitarbeiterinnen im Haus für das Zusammenwirken, schließlich Klosterchor, Orchester und Klosterbären für vielfach festliche Ausgestaltung der Gottesdienste. „Wir konnten uns sehr gut zuhause fühlen“ resümierte der Prediger.
Georg Holzschuh verabschiedete sich als Pfarrer von St. Martin und als Domikapitular in Vertretung von Erzbischof Ludwig Schick, der in Wien als Prediger beim Fest Kreuzerhöhung weilte. Sein erstes Wort galt dem hochbetagten Pater Hans Aimer, der jetzt im Ordenshaus Gars am Inn lebt. 1919 geboren verbrachte er 35 Jahre im Kloster Forchheim und habe die enge Verbindung mit den Gläubigen gelebt. Holzschuh sprach von großem „Schmerz“ und von „gewaltigen Folgen“, die der „Verlust des geistigen Zentrums“ bedeute. Umso tiefer sei sein Dank für die geleistete Seelsorge.
Pfarrer von St. Martin: Monsignore Georg Holzschuh
Brüderliche Herzlichkeit
Von der evangelischen Nachbar-Kirchengemeinde St. Johannis zeigte sich Pfarrer Enno Weidt beeindruckt von der brüderlichen Herzlichkeit, mit der ihm die Patres begegnet seien, und von deren Engagement in gesellschaftlichen Fragen. Er erinnerte an die ökumenischen Abende, an die gemeinsamen Bibelwochen, und dankte dafür, dass man zur Unterstützung des Kinderhauses Klosterräume nutzen durfte. Pfarrerin Elisabeth Düfel beklagte den Verlust, zeigte sich aber froh, dass es weitergeht.
Pfarrerin Elisabeth Düfel, Pfarrer Enno Weidt
Inniges Treuebekenntnis
Mitzelebranten beim Gottesdienst in der dicht gefüllten Klosterkirche waren neben Provinzial Hipp Pater Hans Aimer, Pater Sepp Schwemmer, Pater Bernhard Laube, Pater Hermannten Winkel aus Würzburg, Pfarrer Georg Holzschuh und Monsignore Otto Donner.
Das Zusammenwirken von Klosterchor und -orchester, Gesangsgruppe Klosterbären und Volksgesang, am Schluss mit dem Marienlied „Ein Zeichen unserer Hoffnung“ des Ordensgründers Alfons von Liguori konnte man durchaus als ein inniges Treuebekenntnis zum Kloster St. Anton interpretieren.